Rückblick 2014 - Perspektive auf 2015

Der Ökohof Fläming im Rückblick auf das Jahr 2014. Die Imkerei und Honigbienen hatten ihre Höhen und Tiefen. Blick vom Garten aus, Topinambur, links ein paar Weiden, rechts die Kutsche. Unsere Pferdekoppel unter blauem Himmel mit Wolken
Blick vom Garten auf den Hof

Das Jahr 2014 war alles in allem ein durchschnittliches Jahr, es hatte seine Höhen und Tiefen. Wir haben uns vielfach engagiert und an verschiedensten Projekten teilgenommen. Wir haben unsere Internetseite entworfen und einen Online-Shop eingerichtet.

2014 lief das Landvergnügen zum ersten Mal an. Wir waren mit dabei und haben einige positive Erfahrungen mit unseren ersten Landvergnügen-Besuchern gemacht. Es waren in diesem Jahr noch nicht allzu viele, das Projekt entwickelt sich allerdings noch, sodass es im kommenden Jahr wohl noch mehr werden. Des Weiteren haben wir 2014 begonnen, die Teilnahme am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) anzubieten. Seit September beschäftigen wir unsere FÖJlerin Malina, welche sich am breiten Aufgabenspektrum auf dem Hof beteiligt.

Neben der landwirtschaftlichen Arbeit konnten wir auch erfolgreich einige Vorträge darbieten und zahlreichen Zuhörern die wunderbare Welt der Honigbienen näher bringen. Wir stießen auf sehr positive Rückmeldungen und konnten dem ein oder anderen auch zum Entschluss zu einem neuen Hobby verhelfen.

v.l.n.r.: Knirpsschweinchen, Knirpsschweinchen und Lotta vor unserem Stall beim Grasen. Die drei Schweine führen ein glückliches Leben
Lotta (rechts) und die beiden Knirpsschweinchen vor dem Stall

Im Januar haben wir zwei junge, kastrierte Eber (auch Börge genannt) erstanden, welche wir über das Jahr hinweg aufgepäppelt haben. Wir tauften sie die Knirpsschweinchen. Inzwischen sind die beiden stattliche Tiere geworden. Eine Woche später folgte noch eine Sau, die nun das Alter erreicht hat, um gedeckt zu werden und im nächsten Jahr zu ferkeln. Sie heißt Lotta und soll ihr gesamtes Leben auf unserem Hof verbringen dürfen.

Generell fiel das Frühjahr sehr milde aus. Nach dem der Winter kein Winter war, wir hatten kaum sieben Tage Schnee, stellten sich bereits Anfang Februar Plusgrade ein, ab Mitte Februar sogar schon im zweistelligen Bereich. 

Die Gänseküken im Frühjahr 2014 im Alter von etwa zwei Wochen. Sie grasen friedlich zwischen den Elterntieren, welche sie bewachen. Im Grünen bei herrlichem Sonnenschein.
Die Gänseküken beim Weiden

Entsprechend begannen unsere Bienen schon mit dem Brutgeschäft und unternahmen die ersten Ausflüge. Dadurch stieg der Futterverbrauch deutlich an und wir mussten bereits Ende Februar nachfüttern. Zum Glück waren 2013 noch ein paar Säcke Zucker übrig geblieben, sonst wäre es wirklich eng geworden. Allgemein konnten wir unsere Bienen 2014 nicht sonderlich gut auswintern. 16 Bienenvölker überlebten den Winter, die Verlustrate lag damit bei knapp 20%.

Unsere Gänse begannen bereits im Februar mit dem Legen der ersten Eier. Anfang April schlüpften sodann die ersten Küken zwischendurch hatte leider der Fuchs etwas Störung verursacht, sodass die Gänse in Unruhe kurzzeitig dir Brut vernachlässigten. Dies hatte zur Folge, dass wir in diesem Jahr nur vier Junggänse aufziehen konnten. Auch die Vegetation war 2014 schon etwas früher dran als in den Jahren zuvor. Die Frühtrachternte konnten wir bereits Mitte Mai einfahren. Sie fiel relativ gut aus, die starke Entwicklung der Bienenvölker machte sich durchaus bemerkbar. Unser Apfelbaum auf dem Hof wurde sehr gut bestäubt und bot uns im Herbst zahlreiche Äpfel. Die Ernte des Robinienhonigs einen Monat später entsprach in etwa der Vorjahresernte.

Die Honigbienen fliegen stark ein und aus vor den Fluglöchern der Bienenstöcke (auch Beuten genannt). Die bunten Fluglöcher helfen ihnen bei der Orientierung. Hier am Bienenwagen. Trotz Sonnenschein war der Ertrag sehr gering.
Trotz des regen Flugbetriebs der fleißigen Honigbienen blieb die Honigernte im Sommer 2014 aus

Die zweite Jahreshälfte begann mit hohen Temperaturen und extremer Trockenheit. Regen blieb wochenlang aus, während die Sonne Temperaturen zwischen 30°C und 40°C erzeugte. Durch den Wassermangel schränkten viele Blütenpflanzen den Nektarfluss ein. Letztendlich reichte der gesammelte Nektar unserer Bienenvölker gerade so, dass sie sich davon ernähren konnten. Für uns blieb kein Honigüberschuss, den man hätte ernten können. Dadurch können wir in diesem Jahr leider den beliebten Buchweizenhonig nicht mehr anbieten, hoffen aber, ihn 2015 wieder in unser Sortiment aufnehmen zu können.

Im Juli 2014 konnten wir zudem eine Bundestagsabgeordnete auf unserem Hof begrüßen. Steffi Lemke, Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, besuchte einen Nachmittag unseren Hof und informierte sich zu den Themen ökologische Landwirtschaft, Imkerei und Naturschutz. Steffi Lemke vertritt das Land Sachsen-Anhalt in der grünen Fraktion des Bundestages und ist zudem Sprecherin für Naturschutzpolitik.

Fünf Bienenvölker unserer Honigbienen in der Altengrabower Heide. Das Heidekraut blühte hier dieses Jahr trotz langer Trockenheit. Wir konnten guten Honig ernten.
Unsere Bienenvölker in der Heide

Nachdem im August endlich wieder der Regen einsetzte, konnte auch die Besenheide (Calluna vulgaris) auf den Heideflächen auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow wieder gedeihen, sodass wir Mitte September immerhin noch eine Heidehonigernte einfahren konnten. Diese war zwar etwas geringer als in den letzten Jahren, dennoch sind wir zufrieden, unseren Kunden in diesem Jahr immerhin drei verschiedene Honigsorten anbieten zu können.

Mit der frühen Entwicklung der Bienen, welche ja an sich positiv zu bewerten wäre, konnte allerdings auch die Varroamilbe früh beginnen, sich zu entwickeln. Insgesamt hatte sie damit etwa einen Brutzyklus mehr, was bei Ihrer exponentiellen Vermehrungsrate bedeutete, dass wir in diesem Herbst doppelt so viele Milben in den Völkern hatten als gewöhnlich. Die Behandlung mit Ameisensäure im herbst war offenbar immerhin so erfolgreich, dass wir bei der Oxalsäurebehandlung vor ein paar Tagen nur zwei Völker als Verlust beklagen mussten. Bei einigen Kollegen gab es schon deutlich stärkere Ausfälle. Nun sind wir auf das nächste Frühjahr gespannt, ob wir dem Bienensterben Einhalt gebieten können.

Der Stand auf dem Weihnachtsmarkt mit duftenden Bienenwachskerzen, leckerem Bio-Honig und Bio-Met sowie Bio-Honigbonbons. Wir haben ihn schön gestaltet und eine Kerze angezündet. Bienenkorb stand auch da.
Weihnachtsmarktstand auf der Festung Mark in Magdeburg

Des Weiteren nahmen wir 2014 an einigen Veranstaltungen teil, auf welchen wir unseren Honig anbieten konnten. Zunächst waren wir im September auf dem 20. Landeserntedankfest des Landes Sachsen-Anhalt im Elbauenpark in Magdeburg anzutreffen. Zwei Wochen später erfreute sich unser Honig bei den Besuchern des Herbstmanövers auf dem Rittergut Seedorf großer Beliebtheit. Im Dezember konnten wir an den ersten drei Adventswochenenden unseren Honig auf dem Weihnachtsmarkt der Burg Rabenstein im Fläming anbieten. Schließlich waren wir zuletzt am 3. Advent in Magdeburg in der Festung Mark anzutreffen. Die meisten der Veranstaltungen waren sehr erfolgreich, sodass wir sie aller Vorraussicht nach auch in den kommenden Jahren besuchen werden. Wir konnten vielen Kunden zu einem netten Weihnachtsgeschenk oder auch zum Deckung des Eigenbedarfs mit Honig und Bienenwachskerzen verhelfen.

Foline und Susi sind zwei Ostfriesische Milchschafe, direkt aus Ostfriesland. Nun sind sie bei uns auf dem Ökohof Fläming zuhause und haben sich schon gut eingelebt. Beide haben ganz schwarze Wolle. Wir freuen uns schon auf die Lämmer und die Milch.
Vorne Foline, hinten Susi im kuscheligen Heu im Stall

Zu Weihnachten haben wir auch Zuwachs auf unserem Hof bekommen. Zwei Ostfriesische Milchschafe, welche nun auch bald ihren ersten Geburtstag feiern dürfen, sind nun auf dem Ökohof Fläming heimisch. Sie sind bislang den Stall gewohnt und sind bei der unwirtlichen Witterung auch erstmal dort untergebracht. Im Frühjahr kommen sie dann auch auf die Weide.

Foline und Susi sind beide tragend und werden entsprechend auch bald für süßen Nachwuchs sorgen. Sodann wächst die Herde auf eine annehmbare Größe heran. Entsprechend können sich unsere Kunden auch im neuen Jahr auf ein paar Überraschungen, insbesondere in unserer saisonalen Produktpalette freuen.

Die grüne Wiese wird extensiv bewirtschaftet, da dieses deutlich nachhaltiger ist und die Artenvielfalt deutlich fördert. Im Hintergrund grenzt sie an den Wald des Naturschutzgebiet (NSG) Magdeburgerforth. Hier weiden Pferde und Schafe.
Eine herrliche grüne Wiese in extensiver Bewirtschaftung

Nun steht uns also 2015 bevor, welches wir eines  zuversichtlichen Blickes erwarten. Wir haben uns einige Aufgaben vorgenommen und sind gespannt, wie wir sie umsetzen können. Wir wollen die Vermehrung unserer Bienenvölker deutlich voran treiben, um unsere Imkerei in den nächsten Jahren nach und nach zu vergrößern und den Ökohof Fläming damit langfristig zum Haupterwerbsbetrieb zu machen. In diesem Sinne suchen wir auch noch immer nach landwirtschaftlichen Flächen, Grünland zur Weidehaltung von Pferden, Schafen und Geflügel und Ackerland zur Eigenproduktion von Futtermitteln und damit zunehmender Unabhängigkeit vom Futtermittelhandel. Wenn es uns gelingen sollte, entsprechende Flächen zu pachten, können wir auch in Angriff nehmen, alle weiteren Betriebszweige neben der Imkerei auch offiziell ökologisch zertifizieren zu lassen.

Des Weiteren steht 2015 die Förderung und Erweiterung der Direktvermarktung und der Vermarktung der Region im Vordergrund. 2014 haben wir den Online-Shop in Betrieb genommen und uns auf verschiedenen Weihnachtsmärkten versucht. Nun wollen wir uns bemühen, dass auch unsere Kunden wenigstens einen Tag in der Woche haben, an dem sie direkt bei uns auf dem Hof einkaufen können.

Auch das Freiwillige Ökologische Jahr wollen wir 2015 weiterführen. Ab März bieten wir dann tatsächlich noch einen weiteren, also insgesamt zwei FÖJ-Plätze an.

Nun wünschen wir Ihnen und Euch allen ein frohes neues Jahr 2015!
Möge es erfolgreich sein, viele Freude bringen und zahlreiche neue Möglichkeiten eröffnen, das eigene Glück und jenes der Mitmenschen zu mehren!

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