Viele Kunden fragen uns, worin eigentlich der Unterschied zwischen ökologischer Imkerei und konventioneller Imkerei besteht. Auf den ersten Blick sieht man beim Öko-Imker wie auch beim konventionellen Imker nur die Bienen in ihren Kästen und auch der Honig, abgefüllt in Honiggläser, scheint am Ende der selbe zu sein, abgesehen davon, dass auf den Etiketten des Öko-Imkers das EU-Bio-Siegel prangt.
Doch schon auf den zweiten Blick werden Unterschiede deutlich.
Die Bienenkästen (im Fachjargon "Beuten" genannt) müssen in der ökologischen Imkerei aus Holz oder einem anderen Naturmaterial sein. Während im konventionellen Betrieb die Magazinbeuten häufig aus Styropor sind, sind sie in der Bio-Imkerei aus Holz. Einzige Ausnahmen dabei dürften die Bienenkörbe und die Strohmagazine, wie sie auch mein Urgroßvater nutzte, bilden. Sie sind ebenfalls mit den Naturmaterialien Stroh und Lehm für die Bio-Imkerei zugelassen, kommen heute aber nur noch sehr selten zum Einsatz.
Auch beim Anstrich der Beuten müssen die Bio-Imker den Bestimmungen nachkommen, die sie dazu verpflichten, nur Farben zu verwenden, die ökologisch vollkommen unbedenklich sind. Das bedeutet, dass der Imker Farben auf Naturöl-Basis oder andere Farbe, welche keine Rückstände verursachen, nutzt, um die Beuten vor Verwitterung zu schützen.
Ein weitere Voraussetzung ist, dass die Bienen ökologische Flächen nutzen. Dieser Punkt findet bei den Bio-Verbänden und Kontrollstellen immer wieder unterschiedliche Auslegungen. Häufig stellen die Kunden auch die Frage, wie ich als Imker sicher stellen könnte, dass meine Bienen nur Bio-Flächen befliegen. Deshalb legen die Richtlinien des Verbund Ökohöfe e.V. fest, dass die Flächen im Flugradius meiner Bienen von drei Kilometer mindestens 60 % betragen müssen. Oder anders ausgedrückt: Weniger als 40 % der Flächen um unsere Bienenstände bestehen aus Siedlungen, Straßen oder konventionell bewirtschafteten Ackerflächen. Wälder, Wiesen und Weiden sind hingegen unbedenklich, da hier ja auch keine Pestizide ausgebracht werden.
Im direkten Umkreis der Bienenstände dürfen sich auch keine größeren Verschmutzungsquellen wie Industriegebiete, Autobahnen oder Mülldeponien und -verbrennungsanlagen befinden.
Weitere Unterschiede ergeben sich in der Behandlung gegen die Varroamilbe. Als aggressiver Parasit, der seit den 70er Jahren in jedem Bienenvolk immer wieder sesshaft wird, ist eine Behandlung unumgänglich. In der biologischen Imkerei dürfen nur organische Säuren und biologische Behandlungsverfahren angewendet werden, welche keine Rückstände hinterlassen und gesundheitlich unbedenklich sind. Während in konventionellen Imkereien leider nicht selten die chemisch-synthetischen Mittel wie Perizin und Bayvarol Anwendung finden, wird in der Bio-Imkerei ausschließlich mit Ameisensäure, Milchsäure oder Oxalsäure behandelt, die auch in geringen Mengen im Honig natürlicherweise vorkommen. Um den Honig dennoch nicht zu beeinträchtigen, erfolgt die Behandlung stets nach der letzten Honigernte.
Wird ein Bienenvolk von konventioneller zu ökologischer Haltung umgestellt, muss sämtliches Bienenwachs ausgetauscht werden. Dadurch wird dafür gesorgt, dass definitiv keine Rückstände vorhanden sind, die in den Honig übergehen könnten. Daher muss jedes Volk, welches in den ökologischen Betrieb aufgenommen werden soll, einen Umstellungszeitraum von 12 Monaten durchlaufen. Erst dann darf der Honig als biologisch zertifiziert mit dem EU-Bio-Siegel und ggf. dem entsprechenden Verbandssiegel vermarktet werden.
Die Reinigung und Desinfektion von Beuten darf nur durch mechanisch, also von Hand, oder durch Hitzeeinwirkung in Form von Heißwasser oder durch so genanntes Abflammen mit einem Gasbrenner erfolgen. Sämtliche chemische Mittel sind nicht zugelassen.
Auch bei der Fütterung der Bienen als Ersatz für den geernteten Honig dürfen nur ökologisch zertifizierte Futtermittel verwendet werden. Zumeist wird fertiger Futtersirup oder Zuckerwasser gefüttert. In der ökologischen Imkerei muss natürlich auch der Zucker von Zuckerrüben oder Zuckerrohr aus ökologischem Anbau stammen. Um dem ökologischen Gedanken treu zu bleiben und entsprechend unnötige Transportwege zu sparen, geben wir in unserer Imkerei dem Zucker aus Bio-Zuckerrüben aus heimischer Produktion den Vorzug, da Zuckerrohr zumeist aus Übersee importiert wird.
Zudem müssen im Winterfutter der Bienen wenigstens 10 % Honig belassen werden, um eine ausreichende Invertierung zu gewährleisten.
Alle Kosten für Kontrollen und Probenahmen trägt der ökologisch wirtschaftende Betrieb.
Das EU-Bio-Siegel und noch mehr das Logo des Verbund Ökohöfe e.V. signalisieren Dir also, dass all diese Dinge eingehalten werden müssen, während ein konventioneller Imker auf die unseren Honigbienen nur gerecht werdenden Maßnahmen auch verzichten kann. Sie stellen also eine Garantie für die von Dir als Verbraucher geforderten Qualität des Honigs und der dahinter stehenden Bienenhaltung dar.
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