Es geht auf die Felder. An diesem Wochen-ende haben wir endlich wieder einmal zwei unserer älteren landwirtschaftlichen Geräte zum Einsatz bringen können. Zuerst wurden die Kartoffeln
gesetzt. Die Kartoffelsetzmaschine muss hinter ein Zugfahrzeug gesetzt werden. Da wir bisher noch keinen Vorderwagen für unsere Pferde haben, bekamen wir Unterstützung aus dem Dorf mit einem
Traktor. Neben dem Traktorfahrer bedarf es noch zwei weiteren Tätigen, welche sich sodann auf der Maschine niederlassen und die Kartoffeln in die Fächer eines Drehtellers legen. Fährt der Traktor
los, setzen sich die Drehteller in Bewegung und lassen die Kartoffeln durch eine Röhre in ein Loch fallen, welches ein Schar gezogen hat und gleich darauf von zwei Scheibeneggen wieder
zugeschoben und angehäufelt wird. Durch die Fächerungen auf dem Teller lässt sich eine optimaler Pflanzabstand erreichen.
Wir haben aus dem letzten Jahr noch einige Kartoffeln im Keller gehabt, welche wir nun direkt als Pflanzkartoffeln einsetzen konnten. Schon im letzten Jahr hatten wir uns für zwei verschiedene
Sorten entschieden: zum einen für Linda, eine sehr aromatische festkochende Kartoffelsorte, zum anderen für Bamberger Hörnchen, eine alte Kartoffelsorte aus Franken, deutlich länger und
dünner als man Kartoffeln für gewöhnlich kennt. Sie zeichnen sich durch einen sehr außergewöhnlichen, leicht nussigen Geschmack aus, sodass sie als Delikatesse gehandelt werden.
Die Kartoffeln können unsere Kunden zur Ernte auch direkt bei uns erwerben.
Als zweites Gerät kam unser Claas zum Einsatz. Während die Firma Claas heute überwiegend Mähdrescher und Traktoren produziert, bauten sie noch vor einigen Jahrzehnten auch solche Sämaschinen, wie wir sie nun noch immer benutzen. Dieses Gerät lässt sich mit einer entsprechenden Deichsel auch mit den Pferden ziehen. Der Antrieb erfolgt über die Räder, mittels mechanischer Einrichtungen lassen sich Pflanzabstand, Korngröße, usw. erstaunlich genau einstellen. Das System dahinter funktioniert ähnlich der Gangschaltung bei einem Fahrrad. Durch Kombination unterschiedlicher Zahnräder kann man den Pflanzabstand in 24 Stufen regulieren.
Da uns dabei auffiel, wie viele solcher alten Gerätschaften wir über die letzten 16 Jahre auf unserem Hof angesammelt haben, werden wir diese demnächst hier alle einmal vorstellen. Teilweise ist es wirklich interessant, welche Konstruktionen es schon lange gibt, die auf teilweise eigentlich relativ einfachen rein mechanischen Funktionen beruhen und sich somit auch sehr nachhaltig mit Pferden einsetzen lassen.
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