Zum Weihnachtsessen Wissenswertes über Bienen

Friedrich Rosenthal von der Imkerei Ökohof Fläming hält seit einigen Jahren Vorträge für Interessierte.
Friedrich beim Vortrag über Bienen und Honig

Gestern Abend war ich vom Heimatverein Gloinetal Magdeburgerforth e.V. (heimatverein-gloinetal-magdeburgerforth.de) in das Vereins-Café eingeladen worden, die dort stattfindende Weihnachtsfeier durch einen kurzen Vortrag zu Bienen und Honig mit einem für alle interessanten Sachthema zu versehen. Nach dem hervorragenden Weihnachtsessen brachte ich den Mitgliedern des Heimatvereins Gloinetal zunächst die Aufgabenverteilung im Bienenstock und die Entwicklung der drei Bienenwesen näher. Anschließend setzte ich die Schwerpunkte für den Abend auf die Leistungen der Honigbienen. Die bekannteste Leistung ist wohl die Honigproduktion. Die Heimatvereinsmitglieder zeigten sich sehr interessiert an der Entstehung der verschiedenen Honigsorten und dem gesamten Verarbeitungsprozess. Die weitaus größte Leistung unserer Honigbienen besteht jedoch in deren enormem Beitrag zur Bestäubung unserer Natur- wie auch Kulturpflanzen. Fast 80% der Kulturpflanzen sind hier in Mitteleuropa auf die Bestäubung durch die Honigbienen angewiesen oder entscheidend abhängig. Ohne die Bestäubung sind teilweise drastische Rückgänge der Erntemengen zu erwarten.

Natürlich beschäftigte die rund 25 Zuhörer auch die Frage, was es mit dem Bienensterben auf sich habe und vor allem, was man dagegen tun könne. Entsprechend stellte ich verschiedene Möglichkeiten vor – von der Anlage einer kleinen Blühwiesenecke im Garten bis dahin, selbst mit der Imkerei und Bienenhaltung zu beginnen.

Die Bienen erzeugej in einem Garten in Magdeburgerforth den Magdeburgerforther Honig. Die Imkerei hat hier eine lange Tradition, wie in unsere Familie auch. Inzwischen gibt es keinen Imker mehr. Deshalb bin ich mit den Gartenbesitzern an den Bienenvölkern
Bienenvolk in einem Magdeburgerforther Garten

In ähnlicher Richtung entwickeln wir seit 2015 das Projekt „Magdeburgerforther Honig“. Seit April 2015 stehen in bisher vier verschiedenen Gärten vier Bienenvölker. Glücklicherweise ist auch Magdeburgerforth wie auch Schopsdorf so günstig gelegen, dass die Standorte den Richtlinien unseres Verbund Ökohöfe und der EU-Bio-Verordnung entsprechen. Vielleicht bietet dieses Projekt die Möglichkeit, die Bienenhaltung im alten Imkerdorf Magdeburgerforth mit noch vor 40 Jahren zwölf Imkern und über 500 Bienenvölkern wieder anzusiedeln und das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Bienen auch in unserer Region wieder in den Vordergrund zu rücken. Gerade in den Sommermonaten ist das Trachtangebot für die Bienen an vielen Standorten in Deutschland sehr gering. Durch Anzucht entsprechend spät blühender Pflanzen im eigenen Garten kann diesem zumindest in geringem Maße jeder Abhilfe schaffen.

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