Das war 2016  --  und so geht es 2017 weiter!

Blick auf den Hof heute morgen
Blick auf den Hof heute morgen

So geht auch 2016 wieder zu Ende. Während sich in der Welt einiges getan hat, entwickeln wir auch unseren kleinen Ökohof immer weiter. Dieses Jahr zeichnete sich durch ausgesprochenene Zeitknappheit aus - mehr noch als die Jahre zuvor. Entsprechend kurz kam die Pflege unserer Website. Das soll sich 2017 wieder ändern.

Das erste Großereignis 2016 auf dem Hof war Anfang März die Geburt von zwei Lämmern. Unsere Schafherde vergrößerte sich damit auf fünf Tiere.

Im Frühjahr starteten wir mit 40 Bienenvölkern und konnten nun 48 Völker wieder einwintern. Es wird langsam eng in unserem Bienenwagen. Für das Frühjahr 2017 ist nun die Anschaffung vieler neuer Bienenkästen geplant, sodass wir wieder intensiv Ableger von den Bienenvölkern bilden können und unsere Gesamtvölkerzahl weiter aufstocken können.

Wanderung des Bienenwagens mit dem Trecker eines Freundes
Wanderung des Bienenwagens mit dem Trecker eines Freundes

Im April sind wir mit dem Bienenwagen in den Raps gewandert - ja, ihr habt richtig gelesen: Wir haben endlich ein Feld mit Bio-Raps finden können. Offenbar ist die Pflanzenzüchtung nun auch im Öko-Bereich soweit voran gekommen, dass das Gut Schmerwitz, eines der größten Öko-Güter Deutschlands, Raps nach den Richtlinien der EU-Bio-Verordnung anbauen konnte. Unseren Standplatz wählten wir dennoch anderthalb Kilometer vom Feld entfernt. Denn so standen unsere Bienen inmitten eines großen Gebietes mit zahlreichen blühenden Hecken von Schlehen und alten Obstbäumen sowie weiteren auf vereinzelten Streuobstwiesen. Das Ergebnis war entsprechend auch kein reiner Rapshonig. Wir haben ihn Frühjahrsblütenhonig mit Raps genannt. Wie unsere Honigverkostungen auf den Weihnachtsmärkten ergaben, steht er geschmacklich aber in nichts nach. Eher im Gegenteil. 

Die kleinen Gänseküken im Kükenheim Marke Eigenbau
Die kleinen Gänseküken im Kükenheim Marke Eigenbau

Anfang Mai folgten wieder die Gänseküken. Aufgrund der schlechten Erfahrungen in vergangenen Jahren fuhren wir in diesem Jahr zweigleisig: neben der Naturbrut brüteten wir einige Eier auch im Brutkasten aus. So konnten wir 15 Gänseküken erfolgreich aufziehen. Im kommenden Jahr hoffen wir durch eine etwas andere Einrichtung des Gänsestalles mit Strohballen den Muttergänsen etwas mehr Ruhe bei der Brut zu verschaffen und so zu einem besseren Brutergebnis zu kommen.

Auch Kartoffeln haben wir Anfang Mai gelegt und dafür ein neues Stück auf unserem Hof urbar gemacht. Die Ernte fiel zwar etwas besser aus als 2015, jedoch war der Druck durch die Kartoffelkäfer sehr intensiv. In Zukunft wollen wir andere Ackerfläche für den Kartoffelanbau verwenden und so eine entsprechende Fruchtfolge einhalten.

Im Juni ernteten wir den Robinienhonig, in diesem Jahr sehr intensiv goldfarben. Deshalb heißt der auch Frühjahrsblütenhonig mit Robinie. Mild-aromatisch wie es die Liebhaber von Robinienhonig (oder auch Akazienhonig genannt) kennen und lieben, ist er aber trotzdem. Bei dieser Honigernte konnten wir erstmals unsere neue Honigschleuder einsetzen. Durch die Imkerförderung bei uns in Sachsen-Anhalt hatten wir die Möglichkeit, eine Selbstwendeschleuder für 6 Waben mit Programmautomatik anzuschaffen. Dadurch können wir schon die nächsten 6 Waben entdeckeln, während nach Betätigung eines Knopfes schon direkt jeweils beide Wabenseiten ausgeschleudert werden.

Im Juli folgte die Ernte eines Sommerblütenhonig mit Kornblume. Ihn zeichnete ein sehr kräftiger Geschmack aus. Er erfreute sich so starker Beliebtheit, dass er direkt nach dem zweiten Weihnachtsmarktwochenende ausverkauft war.

So schlossen wir die Honigsaison wiederum mit der Ernte des ebenfalls sehr beliebten Heidehonig ab. Er ist sehr, sehr kräftig, fast schon herb. Da dieser Honig teilweise schon in den Waben auskristallisiert, muss er vor dem Schleudern noch einmal mechanisch mit einer kleinen Honiglös-Rolle bearbeitet werden. Der Aufwand bei der Ernte ist also deutlich höher, während aufgrund der späten Ernte auch das Risiko einer nicht erfolgreichen Einwinterung steigt. Dadurch ergibt sich schließlich der auffallend höhere Preis des Heidehonigs.

Auch der Weißstorch findet unseren "neuen" Trecker gut - und lässt sich von ihm gar nicht stören.
Auch der Weißstorch findet unseren "neuen" Trecker gut - und lässt sich von ihm gar nicht stören.

2016 war auch ein Jahr größerer Investitionen. Neben der neuen Honigschleuder haben wir auch einen alten Trecker angeschafft. Es ist ein alter ZT, also ein DDR-Schlepper aus den 70er-Jahren. Einerseits zieht er gut was weg - wir konnten ab Juni 2016 die Wanderungen mit dem Bienenwagen endlich mit dem eigenen Trecker machen. Andererseits hat er aber auch immer wieder Macken - wie bei alten Geräten eben üblich. Zudem hat er zu breite Reifen, beim Kartoffeln legen würde er die Kartoffelwälle immer wieder mit platt fahren. Schließlich brauchen wir noch einen Frontlader. Der richtige Trecker, passend zu unserem Hof, ist also noch nicht entdeckt. Wir halten weiter Ausschau.

Mit dem Pflug das erste Mal auf der eigenen Ackerfläche
Mit dem Pflug das erste Mal auf der eigenen Ackerfläche

Zum 1. Oktober 2016 konnten wir knapp 10 Hektar, Ackerland und Grünland gemischt, von der BVVG zur Pacht erwerben. Endlich hat es einmal geklappt. Ab 2017 können wir also mehr als 50% der Futtermittel für unsere Tiere selbst erzeugen. Einziger Nachteil ist, dass wir 20 km bis dahin fahren müssen. Doch zumindest können wir nun einmal anfangen. Entsprechend haben wir am 4. Oktober die Zertifizierung aller Betriebszweige in Angriff genommen. Die neu erworbenen Flächen werden also direkt auf die ökologische Bewirtschaftung umgestellt. Die Umstellungszeit beträgt zwei Jahre. Ein etwas weiterer Ausblick: Wir können ab Oktober 2018 alle unsere Produkte aus ökologischer Erzeugung nach den Richtlinien des Verbund Ökohöfe verkaufen. Bis dahin bekommt ihr weiterhin wie gewohnt euren Bio-Honig bei uns; Gemüse, Kartoffeln, Eier und die Fleischwaren von Schweinen und Geflügel sind bis dahin noch konventionell ausgelobt. Das heißt, wir produzieren schon voll nach den Bio-Richtlinien, dürfen das aber in dieser Übergangszeit noch nicht auf den Produkten vermerken.

Unser schwarzen Lämmer aus dem Frühjahr - ab nächstem Jahr wird es in der Lämmergruppe bunter.
Unser schwarzen Lämmer aus dem Frühjahr - ab nächstem Jahr wird es in der Lämmergruppe bunter.

Im Oktober kam ein neuer Bock zu uns auf den Hof. Zuvor hatten wir Mitte Mai bereits zwei weiße Lämmer diesen Jahres auf unseren Hof willkommen geheißen. Die drei Neuzugänge brachten damit erstmals etwas Farbe in unsere sonst durchgängig schwarze Schafherde. Jetzt haben wir acht Schafe: zwei Böcke und sechs Mutterschafe. Die Nachkommen des nächsten Jahres werden also bunt gemischt sein: sowohl schwarze, als auch weiße und gescheckte. Das wird sich lustig. Wir halten Euch auf dem laufenden!

Anfang November haben wir eines unserer Schweine geschlachtet. Die Fleischstücke waren sehr schnell ausverkauft, etwas Wurst haben wir noch. Das nächste Schwein wird am 20. Januar 2017 geschlachtet werden. Vorbestellungen sind ab sofort auf Anfrage per E-mail möglich. Unsere leckeren Weihnachtsgänse waren auch schon alsbald ausverkauft. Wir erhielten durchweg positive Rückmeldungen von unseren Kunden. Auch für den Martinstag und Weihnachten 2017 nehmen wir bereits wieder Vorbestellungen entgegen.

Die neuen Hühner müssen vorerst alle im Stall aufwachsen.
Die neuen Hühner müssen vorerst alle im Stall aufwachsen.

Seit Ende Oktober leben noch 50 weitere Hühner bei uns auf dem Hof - also genau genommen Küken. Wir haben sie als Eintagsküken erworben und ziehen sie somit seit ihrem ersten Lebenstag selber auf. Es sind 25 Junghennen und 25 ihrer Bruderhähne. Während letztere langsam gemästet werden, werden die Hennen etwa ab März, pünktlich zu Ostern, ihre ersten Eier legen. Wir sind gespannt.

Im November ereilte uns wie alle Geflügelhalter in Deutschland auch wieder das leidliche Thema der Geflügelpest alias Vogelgrippe. Seitdem herrscht Stallpflicht und die Gänse und Hühner haben Hausarrest. Zu diesem Zweck haben wir sie jeweils in die größeren Schaf- und Pferdeställe umgesiedelt, sodass sie zumindest dennoch mehr Platz haben. Die Gänse haben auch eine Badewanne im Stall, sodass sie ihrer Körperhygiene nachkommen können. Wir hoffen, dass bald Entwarnung gegeben werden kann und die Tiere wieder in gewohnter Freiheit leben können.
Nebenbei ganz interessant: seitdem wird unser Blog-Artikel vom Ende der letzten Geflügelpest-Epidemie im Frühjahr 2015 fast so häufig wie unsere Startseite aufgerufen.

Unser Weihnachtsmarktstand auf FestungMark in Magdeburg
Unser Weihnachtsmarktstand auf FestungMark in Magdeburg

In diesem Jahr waren wir auf drei Weihnachtsmärkten vertreten. Am Samstag und Sonntag des 1. Adventswochenendes waren wir bei Schultzen's Adventszauber auf Schultzen's Siedlerhof in Werder/ Havel vertreten. In der Produktionshalle, wo sonst der GLINA-Whisky gebrannt wird, boten wir unseren guten Bio-Honig dem teilweise interessierten Publikum an. Am 2. Adventswochenende waren wir dieses Jahr erstmalig in Berlin. Im Stadtteil Friedrichshain fand an der Samariterkirche der Kiez-Weihnachtsmarkt statt. Hier fand der Honig guten Absatz, viele Kunden interessierten sich auch für das breite Informationsangebot, das wir in Form von Flyern auf vielen Märkten mitführen. Von unserem hofeigenen Flyer über ECHT Fläming und Landvergnügen sowie den Ökonauten bis hin zu den zahlreichen Wanderrouten in unserem schönen Fläming. Schließlich waren wir in diesem Jahr am 3. Adventswochenende von Freitag bis Sonntag auch wieder auf dem Adventsmarkt in den Gewölben auf der FestungMark in Magdeburg zugegen.

Erstmals haben wir in diesem Jahr durchgängig Honigverkostungen angeboten und diese an den Marktständen aktiv beworben. Das kam bei den Kunden sehr gut an. Denn der Geschmack der Honig überzeugte schnell. Wir werden dies in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln, sodass wir für jeden Kunden genau den richtigen Honig finden.

Den Abschluss des Imkerjahres 2016 bildete mein Vortrag zur Weihnachtsfeier des Heimatvereins Gloinetal. Die Teilnehmer zeigten sich sehr interessiert am Themengebiet der Imkerei und der Bienen. Großen Anklang fand  auch das Projekt unseres Magdeburgerforther Honigs. In diesem Jahr konnten wir schon über 50 kg ernten, die wir seit dem vergangenen Jahr auch als den Dorf-Honig ausloben. Vielleicht ergeben sich im nächsten Jahr dort noch weitere Kooperationen.

Das neue Schweinegehege: bezugsfertig.
Das neue Schweinegehege: bezugsfertig.

Über Weihnachten kehrte etwas Ruhe auf dem Ökohof Fläming ein. Doch schon direkt nach den Weihnachtsfeiertagen ging es weiter. Auch die letzte Woche des Jahres will genutzt sein. Wir haben zum einen ein neues Schweinegehege gebaut. Hier soll unsere Sau Lotta im neuen Jahr einziehen. Das Gehege ist direkt neben dem alten Gehege, so hat sie noch Kontakt zu Eber Horst. Jedoch hat sie gleichzeitig auch ihre Ruhe vor ihm - und kann Ende Januar in Ruhe ihre kleinen Ferkel aufziehen. Horst war Wir sind gespannt. Des Weiteren bauen wir den alten Bauwagen, der bisher mobiler Schafstall war, zum mobilen Hühnerstall für bis zu 42 Legehennen aus. Solange die Geflügelpest noch im Umlauf ist, werden die Hühner dort noch ganztägig drin sein, anschließend können sie auf die Weide.

Auch dieses Jahr waren wir nun schon die dritte Saison beim Landvergnügen mit dabei. Die Zahl der Gäste wächst von Jahr zu Jahr - und stets überzeugt die beiderseitige Zufriedenheit. Wir können unsere Gäste einen außergewöhnlichen Landurlaub bieten, während sie sich mit guten, regionalen und leckeren Produkten eindecken können.

Was wartet also 2017 auf uns und den Ökohof Fläming?

Die Schweinehaltung werden wir soweit ausbauen, dass wir zumindest zwei Sauen halten können und deren Nachkommen zu großen Teilen selber halten können. Die Legehennenhaltung soll in Abhängigkeit von der regionalen Nachfrage auch noch weiter ausgebaut werden. 2017 werden wir auch wieder noch mehr Weihnachtsgänse anbieten - also hoffentlich auch noch mehr Küken von unseren nun sieben Gänsen aufziehen. Auch die Gewinnung der Milch unserer Schafe wollen wir über die Eigennutzung hinaus entwickeln. Dies steht aber noch eher etwas im Hintergrund. Vielleicht werden wir uns zunächst auf die Entwicklung entsprechender Verarbeitungsprodukte konzentrieren. Es liegt also wieder viel Arbeit vor uns.

Unsere Philosophie ist es, hofeigene Kreisläufe herzustellen. Das Tiere, deren Fleisch wir verkaufen, sollen auf unserem Hof möglichst geboren sein und mit möglichst viel unseres eigenen Futters versorgt werden. Die Tiere sollen im Freiland aufwachsen, sodass möglichst viele ihrer Bedürfnisse erfüllt werden.

Unsere Bienenvölker werden wir auch weiter ausweiten. Die Betriebsweise wollen wir so modifizieren, dass sie weniger arbeitsintensiv wird. Das hat für uns den Vorteil, dass wir noch mehr Zeit für andere Dinge auf dem Hof finden. Gleichzeitig sind auch die Bienen um jede Störung weniger äußerst dankbar. Im Frühjahr werden wir zahlreiche neue Beuten anschaffen und hoffentlich noch ein paar neue Standplätze erschließen.

2017 startet die erste Saison mit Acker. Wir werden vor allem Sommergerste, Luzerne und Lupinen als Futtermittel anbauen. Darüber hinaus werden wir unseren Acker zu Teilen mit Kartoffeln bestellen und Kartoffeln auch in größerem Maßstab anbieten können.

 

Mit den 10 ha etwas weiter entfernt ist nun der Grundstein für unsere landwirtschaftliche Produktion gelegt. Mittelfristig benötigen wir jedoch landwirtschaftliche Fläche in unmittelbarer Umgebung unseres Hofes. Wer also im Umkreis der Ortschaften Schopsdorf, Magdeburgerforth, Drewitz, Tucheim, Paplitz, Ziesar, Dretzen oder Dörnitz von Acker- oder Gründland weiß, dass einen neuen Pächter oder Käufer sucht, dem bin ich für einen entsprechenden Hinweis sehr dankbar. Die Verminderung von unnötigen Transportwegen soll auch teil unseres Konzeptes werden.

Nun wünschen wir Euch allen ein frohes neues Jahr 2017 mit viel Zuversicht, Glück und Freude!

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